September
Ich klappte den Sonnenstuhl nach hinten und nahm noch ein paar von den letzten Sonnenstrahlen des Sommers und vielleicht half ja, die Wärme in meinem Gesicht, gegen die Bitternis, in meinem Herzen.
Mir war bewusst, durchaus bewusst, dass ich mich zu wichtig nahm, dass wir Menschen, alle, wie orientierungslose Wale durchs Meer treiben, um Schutz an einer Küste zu finden, an der wir verenden. Trotzdem tat es weh, tat dieses jähe Ende fürchterlich weh, als wäre es wichtig und nicht nur ein zielloses Treiben im Ozean der Vergänglichkeit.
Es klingt unromantisch, aber die Tiefe der Gefühle gründet nicht auf etwas Unfassbarem, sondern nur auf Zeit! Auf Räumen, Epochen, Entwicklungen und sehr bedeutsamen Momenten. Es ist eine Qualität, jemand nicht nur in seiner Gegenwart zu sehen, sondern in der gesamten Spanne seines Lebens … bis zu ihrem Ende – und den unmittelbaren Schmerz vorzufühlen, der uns verschreckt zurückeilen lässt, in die Gegenwart, wenn wir vorahnen, wie alles endet. Ein Schmerz der uns das Herz so schwer macht, wie es sonst nur die Täuschung eines Menschen vermag, den wir lieben.
Die Sonne tat gut. Ja, sie linderte den Schmerz, ein wenig. Es gibt ja Schmerzen die löscht nichts, wenn sie leichter werden, ist es schon gut.
10/19 PGF
schön tiefgründig… und wie ginge es anders, als sich selbst wichtig zu nehmen, in solchen momenten ist man das eben, und da sind wir wieder bei der zeit… „die tiefe der gefühle gründet auf zeit“ klingt weise und mir scheint, da ist viel dran! lg hier auf deinem neuen 🙂 diana
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Danke liebe D. Ja, die Beliebigkeit und das Unverbindliche sind gerade meine Themen … was verlässlich, was tief und damit wertvoll macht, bin ich am ergründen, zwischen den Zeilen und den Stunden des Tages, mal sehen wo dieser Text mich hinführt …
Hab einen schönen Abend
P vom See
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